In meinem früheren Leben war ich wohl eine Prinzessin. Anders kann ich mir meine Liebe für barocke Schlösser und Schlossparks nicht erklären. Diese Liebe ist aber eigentlich auch ganz praktisch. Die Schlösser werden fix auf die Liste zu besuchender Orte aufgenommen und abgearbeitet.
Somit war für meine Wien-Reise ganz klar, dass ich mindestens einen Blick auf den Schloss-Klassiker Schönbrunn (übrigens ein UNESCO Welterbe) und das Schloss Belvedere erhaschen muss. Im Schloss Schönbrunn war ich schon einmal an einem kalten Dezembertag, der Schlosspark war damals aus Temperaturgründen keinen Besuch wert. Diesmal lachte die Mai-Sonne geradezu auffordernd. Dem Spaziergang durch den Schlosspark stand somit nichts mehr im Weg. Das schöne an Schlossparks ist ja, dass sie meist kostenfrei besucht werden können und ihre ganze Schönheit während stundenlangen Spaziergängen entdeckt werden kann.
Der Schlosspark Schönbrunn bildet da keine Ausnahme. Der Eintritt ist kostenfrei und übrigens seit 1779 für die Öffentlichkeit zugänglich. Hier drin befindet sich ebenfalls der älteste noch bestehende Zoo der Welt – der Tiergarten Schönbrunn. Achtung, Tiere hat es nicht nur innerhalb des Zoo’s, sondern zu unserem Schreck trafen wir unterwegs doch tatsächlich eine Schlange an (kein Witz!).
Im Schlosspark, der von Jean Trehet (einem Schüler von André le Notre – dem Erschaffer vom Schlosspark Versailles) im barocken Stil geplant wurde, gibt es viele schöne Plätze zu entdecken. Unbedingt den Aufstieg zur Gloriette hinauf in Angriff nehmen. Die Sicht von der erhöhten Lage über den Schlosspark, Schloss Schönbrunn und das dahinterliegende Wien ist atemberaubend.
Anschliessend entlang der unzähligen Wege flanieren und die akribisch geschnittenen Hecken und Bäume bestaunen. Sehenswert ist zudem das filigrane Palmenhaus, gebaut vom Hofarchitekten Xaver Segenschmid.
Eine Eiskaffee-und-Eistee-Pause gönnten wir uns im Landtmann’s Parkcafé, welche sich neben dem Neptunbrunnen befindet.
Wesentlich zentraler in der Stadtmitte befindet sich ein weiteres barockes Juwel. Das Obere und Untere Belvedere wurde für Prinz Eugen von Savoyen erbaut. Heute kann man in den Schlossbauten Kunst bestauen. Der älteste Teil und meiner Ansicht nach sehenswerteste ist aber die Gartenanlage, die ebenfalls von einem Notre-Schüler geplant und umgesetzt wurde.
Eingebettet zwischen die beiden Schlossbauten überrascht die Gartenanlage mit vielen spannenden Skulpturen und tollen Sichtachsen. Definitiv eine einzigartige Oase inmitten von Wien.
Meiner Ansicht nach war das Prinzessinnen-Feeling im Belvedere um einiges höher als im doch grossen Schlosspark Schönbrunn und sollte in keinem Wien-Programm fehlen (ausser es regnet pausenlos).
Und gibt es unter euch auch kleine Prinzessinnen und Prinzen?
Hallo Anita!
Ich bin Wiener und find es daher immer besonders interessant, was Nicht-Österreicher über unsere Stadt schreiben, wie du sie siehst, was dir gefällt..
Mit diesen 2 Parks hast du eh 2 Highlights entdeckt!
Ich werd mich mal auf deiner Site umschauen, ob du noch mehr Wien-Erlebnisse hast oder das dein erster Besuch war!
Sonst kann ich dir z.B. noch den Burggarten im 1.Bezirk empfehlen, ganz im Zentrum an der Ringstraße, auch ein schöner großer Park und ein Lokal (das zufällig auch Palmenhaus heißt) mit einem super Ausblick auf den Park. Und wenn du die Ringstraße entlang gehst, bei den vielen Palais kommt sicher auch wieder dein Prinzessinen-Feeling auf :)
ciao Markus
Danke für diese Rückmeldung und den Tipp zum Burggarten. Ich hoffe auch, dass du die anderen Wien Berichte gefunden hast :) Wien war sowieso unser sonniger Mai-Lichtblick und hat uns extrem gut gefallen!