Letzten Sonntag besuchten wir den Vitra Campus in Weil am Rhein. Vitra ist ein Möbelhersteller und der Campus mit den Fertigungsanlagen wurde nach einem Grossbrand neu konzipiert und ist nun ein hervorragendes Ensemble von zeitgenössischer Architektur
Von der Schweiz aus erreicht man den Campus mit dem Bus Nr. 55 ab Claraplatz (in Kleinbasel). Wer mit der SBB anreist und beim Hauptbahnhof aussteigt nimmt am Besten das Tram Nr. 8 bis zum Claraplatz. Am Claraplatz kann man dann ein Anschlussticket bis nach Weil am Rhein lösen. Was uns etwas amüsiert hat, überall steht, dass man die Tickets nicht im Bus kaufen soll, aber schlussendlich müssen alle vorne einsteigen und 90% der Fahrgäste lösen erst dort ihre Tickets. Dies führt dazu, dass die Busse ziemlich starke Verspätungen aufweisen und man etwas Geduld mitbringen sollte.
Bei der Anreise fällt einem als erstes das «aufeinandergeschachtelte» Vitra-Haus auf, welches von Herzog & de Meuron gebaut wurde (siehe Titelfoto). Darin befindet sich die Vitra Home Collection und die Cafeteria. Man kann sich dort auf einem Rundgang wunderbar von den vielen tollen Möbeln und Inszenierungen inspirieren lassen und anschliessend das leckere Essen (Empfehlung: Schwarzwäldertorte) in der Cafeteria geniessen.
Auf dem Vitra Campus befindet sich gleichzeitig auch das Vitra Design Museum, was zu den führenden Designmuseen weltweit gehört und jährlich zwei Wechselaustellungen zu den Themen Kunst, Architektur und Alltagskultur hat. Im Hauptgebäude, das von Frank Gehry gebaut wurde, findet aktuell eine Ausstellung über die Werke von Gerrit Rietveld statt.
Wir haben uns nicht primär für die Ausstellung sondern für die Architekturführungen interessiert. Für ca. 15 Euro kann man die Ausstellung besuchen und an einer 2-stündigen Architekturführung teilnehmen, wo man auch die Gebäude auf dem abgesperrten Campusgelände besichtigt. Die Führung empfehle ich jeder Architektur-Interessierten-Person weiter. Es gibt sowohl deutsch- wie auch englischsprachige Führungen. Ein ganz spezieller Bau, den man zu sehen bekommt, ist das Feuerwehrgebäude, welches von Zaha Hadid gebaut wurde. Dieses Gebäude ist definitiv überhaupt nicht funktional, aber hat eine tolle Form und ein spannendes Innenleben. Leider dürfen diese Fotos nicht publiziert werden.
Mit der Führung geht es dann vorbei an den balancierenden Elemente von Claes Oldenburg und Coosje van Bruggen. Am meisten beeindruckt hat mich aber zum Abschluss der Konferenzpavillon vom japanischen Architekten Tadao Ando. Das strahlt eine extrem Ruhe aus und ist wundervoll in die wirklich idyllische Umgebung eingebettet.
Auf dem Gelände befinden sich auch viele kleine Designstücke zum Beispiel die Bushaltestelle von Jasper Morrison und Miniaturgebäude, wie die Petrol Station von Jean Prouvé. Zudem lassen sich auch ganz aktuelle Werke bewundern, die im Rahmen einer Zusammenarbeit mit Architekten an der Art Basel entstanden sind. Das Resultat ist unter anderem diese spannende Bank-Kreation.