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Fjorde in Norwegen für Eilige mit Kreuzfahrt und Flambahn

Wo soll ich bloss beginnen? Vor dieser Frage stand ich wenige Wochen vor der geplanten Norwegen-Reise. Das anvisierte Ziel, Norwegen möglichst lückenlos mit dem öffentlichen Verkehr zu bereisen, war dabei unerwarteterweise nicht der Bremsklotz, sondern eine sprudelnde Inspirationsquelle. An landschaftlich reizvollen Bahnstrecken mangelt es Norwegen nämlich nicht – da gibt es zum Beispiel die Raumabahn, wo Teile des letzten Harry Potter Films gedreht wurden, die Bergenbahn, die als eine der schönsten Eisenbahnstrecken der Welt gilt oder die Flåmbahn, die durch spektakuläre Landschaften führt.

Eine beliebte Rundreise, bei der gleich zwei der oben genannten Bahnstrecken mit einem Abstecher zu den Fjorden kombiniert werden, ist „Norway in a nutshell“. Dabei bekommt man in kurzer Zeit einen vielfältigen Eindruck in die faszinierenden Landschaften Norwegens. Da wir von Oslo sowieso mit der Bergenbahn einmal quer über das Bergplateau nach Bergen wollten, bot die Rundtour das perfekte Paket, um einige Highlights dazwischen in die Reise einzubauen.

„Norway in a nutshell“ kann man beliebig in Oslo, Bergen oder Voss starten und wird sowohl als komplette Rundreise (Dauer rund 22 Stunden) oder aber als einfache Tour (Dauer rund 14 Stunden) durchgeführt. Die Tour lässt sich mit Übernachtungs-Stopps unterwegs kombinieren. Wir entschieden uns für einen Zwischenstopp in Flåm am Aurlandsfjord, einer der Seitenarme des mächtigen Sognefjords.

Mit der Bergenbahn von Oslo nach Myrdal

Unsere Reise beginnt in Oslo mit einem unterwarteten Abenteuer. Die Bergenbahn fuhr aufgrund Bauarbeiten erst ab Honefoss. So reihen sich frühmorgens alle Touristen mehr oder weniger geduldig in eine lange Schlange und warten, bis sie in einen der zig wartenden Ersatzbusse gepfercht werden. Auf einen Schlag wird mir bewusst, dass ich mich hier auf das volle Touristen-Programm eingelassen habe – wobei, das muss ja nicht zwingend schlecht sein. Nachdem auch wir einen Platz im Bus gefunden haben, kann’s losgehen. Nach rund einer Stunde erreichen wir die Kleinstadt, die ihren Namen einem mächtigen Wasserfall inmitten des Ortes verdankt. Der Busfahrer schafft es tatsächlich, sich zweimal zu verfahren, bis er endlich den Bahnhof findet. Ab hier verläuft dann alles nach Plan.

In der Bergenbahn sind die Sitzplätze reserviert. So ist zum Glück ein geregeltes Einsteigen ohne Ellbogeneinsatz möglich. Die Bahn führt während 500 Kilometern von Osten nach Westen quer durch das Land. Dabei verändert sich die Landschaft stetig. Die satt grünen Wiesen und blauen Bäche weichen langsam einer barschen Hochgebirgslandschaft. Kurz vor der höchst gelegenen Haltestelle Finse auf 1‘222 m ü. M. passiert der Zug Ausläufer der Hardangervidda, Nord-Europas grösse Hochebene.

Bergenbahn-Finse

Bergenbahn-Fjordtour

Bergenbahn-Reinungavatnet

Bergenbahn-Myrdal

Flamsbahn-Flamdalen--Myrdal

 800 imposante Höhenmeter nach Flåm hinunter

Gegen den Mittag erreichen wir den kleinen Bahnhof Myrdal, wo unsere erste Etappe endet. Gleich gegenüber befindet sich die Flåmbahn, die von Myrdal auf 867 m ü. M. in einer Stunde nach Flåm im innersten Teil des Aurlandsfjords auf 2 m ü. M. hinabfährt. Diese Strecke ist nicht nur landschaftlich beeindruckend, sondern auch bahntechnisch interessant. Gilt sie doch als steilste, einspurige Eisenbahnstrecke Nord-Europas. In diesem Zug können keine Sitzplätze reserviert werden, doch wir ergattern dank geschickter Umsteigetaktik problemlos zwei Fensterplätze. Die lohnen sich auch, denn der Ausblick auf das idyllische Flåmsdalen macht diesen Abschnitt zum echten Erlebnis. Highlight ist dabei der Halt beim imposanten Kjosfossen. Der prächtige Wasserfall kann aus nächster Nähe bestaunt werden.

Flamsbahn-Flamdalen-FjordTour

Flamsbahn-Kjosfossen-Halt

Flambahn-Kjosfossen

Flamsbahn-Pinnelia

Flamsbahn-Flamdalen-1

Flamsbahn-Flamdalen-2

Flamsbahn-Flamdalen-Rjoandefossen

Flamsbahn-Flam-Kirch

Magische Fjordlandschaften zwischen Flåm und Gudvangen

In Flåm gönnen wir uns einen Tag Pause, bevor wir die Reise per Boot fortsetzten. Die dritte Etappe der Tour bringt uns in die wunderschöne Fjordlandschaft. Vorbei an malerischen Ortschaften wie Aurland und Undredal lassen wir den Aurlandsfjord hinter uns und biegen in den Nærøyfjord ein. Dieser schmale Seitenarm des Sognefjords ist UNESCO Weltnaturerbe. Wir staunen ab den zahlreichen Wasserfällen, die die steilen Felswände links und rechts des Fjords runterdonnern. An der schmalsten Stelle ist er gerade mal 250 m breit. Doch nicht nur wir sind ab der Landschaft begeistert. Das Schiff ist gestossen voll mit Reisegruppen und Individualtouristen. Neben uns sitzen zwei Amerikaner, die am Morgen in Oslo gestartet sind und am Abend wieder dahin zurückkehren. Ab so viel Eile können selbst wir nur noch staunen. Vom Schiff aus erspähen wir zwischendurch Kanufahrer, die in einsamen Buchten rasten und nehmen und vor, beim nächsten Mal diese Reiseart auszuprobieren.

flam-Aurlandsfjord

Aurlandsfjord-Blick-auf-Flam

Aurlandsfjord-Aurland

Aurlandsfjord

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Fjordtour-Sognefjord-naeroyfjord

naeroyfjord-Fjordtour

naeroyfjord-Sagfossen

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Gudvangen – Voss – Bergen: mit Bus und Bahn ans Ziel

Auf den letzten beiden Etappen von Gudvangen per Bus nach Voss und von dort mit der Bergenbahn nach Bergen lassen wir die Landschaften am Fenster vorbeiziehen. Meine Gedanken sind irgendwo in den Fjorden hängengeblieben und versuchen, all die gewaltigen Eindrücke zu ordnen und verarbeiten. Einzig auf der steilen „Stalheimskleiva“-Straße, die sich durch insgesamt dreizehn Haarnadel-Kurven windet, halte ich kurz den Atem an. Die Norweger bauen aber auch wirklich überall Strassen! Gegen 19:00 erreichen wir gesättigt mit landschaftlichen Superlativen Bergen. Wenn man bedenkt, dass man die Tour problemlos in einem Tag machen kann, ist es schon gewaltig, welche Vielfalt man dafür geboten bekommt. Für uns war es auf jeden Fall ein gelungener Einstieg in unser Norwegen-Abenteuer.

Infos und Tipps:

  • One Way «Norway in a nutshell» Ticket Oslo – Bergen 1’550 NOK pro Person
  • Tour auch als Tagestrip Oslo-Oslo machbar (man ist rund 22 Stunden unterwegs)
  • Die Touren werden ganzjährig durchgeführt
  • Sitzplatzreservierung in der Bergenbahn sinnvoll
  • Die Flåmbahn und die «Fjord-Kreuzfahrt» sind touristisch
  • Mein Tipp: Unterwegs ein, zwei Stopps einplanen und vor Ort Wanderungen unternehmen

Hinweis: Die Reise wurde von Fjord Tours unterstützt. Vielen Dank hierfür! Meine Leser dürfen wie immer sicher sein, dass ich stets meine Ansichten und Begeisterung vertrete.

 

Über den Autor

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Hallo ich bin Anita, leidenschaftliche Weltenbummlerin und Hobby-Fotografin. Ich liebe es, neue Flecken auf unserer wunderbaren Welt zu entdecken. Dabei gilt, das Abenteuer beginnt direkt vor der Haustür! So bin ich nicht nur in exotischen Ländern sondern auch oft in der Schweiz unterwegs.
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