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Äscher Wanderung: Berggasthaus Äscher – Seealpsee

Schon seit einiger Zeit geistern unzählige Bilder vom Berggasthaus Aescher durch die Internet-Welt. Immer wieder taucht es auf Listen auf, die spektakuläre Orte präsentieren. Für mich war das der Anstoss, auch endlich einmal den traditionsbewussten Halbkanton Appenzell Innerrhoden zu besuchen. Weiter als bis nach Herisau war ich nämlich bisher nicht ins Appenzellerland vorgedrungen. Doch wohin zuerst? Für Appenzell-Einsteiger, wie mich, bildet die Ebenalp mit dem Wildkirchli und dem angrenzenden Bergrestaurant Aescher sowie dem idyllischen Seealpsee einen idealen Startpunkt, um die prächtige Alpstein-Landschaft zu erkunden.

Hoch hinauf – Start der Wanderung auf Ebenalp

Unser erster Tag im Appenzellerland startet somit mit einer gemächlichen Zugfahrt von Gossau über Appenzell bis nach Wasserauen. Von hier aus geht’s mit der Ebenalpbahn hoch hinauf. Mit uns befinden sich an diesem Nachmittag zahlreiche Gleitschirmflieger in der Seilbahn. Draussen lockt ein Traumwetter mit leichtem Wind. Oben angekommen, nehmen wir zuerst die wenigen Höhenmeter bis oberhalb des Restaurants Ebenalp in Angriff. Der Grat bietet einen spektakulären Blick hinüber zum Hohen Kasten und hinunter auf den türkis schimmernden Seealpsee. Bevor wir den exakt 12 Minuten dauernden (Schweizer Präzision ist selbst bei den Wanderzeit-Angaben auszumachen, wie meine österreichische Begleitung treffend bemerkt) Fussmarsch zum Wildkirchli in Angriff nehmen, beobachten wir die grazil im Wind schwebenden Gleitschirmflieger mit einer leichten Sehnsucht.

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Ebenalp Seealpsee Wanderung
Ebenalp
Appenzell Kühe-1
Ebenalp Falschirmspringer
Appenzell Alpstein
Ebenalp Kühe Alp

Wanderung zum Wildkirchli und Berggasthaus Äscher

Der Wanderweg führt mit leichtem Gefälle vorbei an zufrieden grasenden Kühen und bietet schöne Blicke in die mit Streusiedlungen durchspickte grüne Hügellandschaft. Typisch fürs Appenzellerland. Das Wildkirchli, eine 1621 von einem Kapuzinerpater gegründete Höhlenkapelle, erreicht man durch die Wildkirchlihöhlen. Wir lassen die Sonne für einen kurzen Moment hinter uns und tauchen in die dunkle und kühle Höhlenwelt ein.

Kaum erreichen wir das andere Ende der Höhle, haben wir das Wildkirchli, eines der beliebtesten Ausflugsziele der Region, im Blick. Von hier führt der Weg östlich der Felswand entlang, über eine hölzerne Galerie und um eine Felskante bis nach wenigen Augenblicken vor uns das Berggasthaus Äscher auftaucht. Unbestreitbar steht das Bergrestaurant an einer imposanten Lage. Direkt an die Felswand der Ebenalp gebaut, bietet es Panoramablicke in den Alpstein. Selbstverständlich bleiben wir stehen und knipsen wie wild Fotos. Wir haben uns nun mit eigenen Augen überzeugt, dass das Äscher nicht nur auf den Fotos, sondern auch in Realität beeindruckt. Da der Tag bereits ziemlich fortgeschritten ist, bleibt zu wenig Zeit, um auf der Terrasse zu verweilen und die berühmten Höhlen-Meringues zu kosten. Übrigens, das Berggasthaus Aescher bietet auch ein Matratzenlager für bis zu 40 Personen, nur auf die Dusche muss man verzichten.

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Berggasthaus Äscher
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Wanderung Berggasthaus Aescher – Seealpsee

Nach dem Berggasthaus Aescher wählen wir den direkten Weg in Richtung Seealpsee. Im Gegensatz zum ersten Wegstück von der Ebenalp zum Wildkirchli erfordert dieser Abschnitt gute Konzentration. In engen Kurven windet sich der schmale Pfad den Steilhang hinunter. Das angebrachte Schild „Kinder an die Leine“ (kein Witz) ist dennoch leicht übertrieben. Mit guter Trittsicherheit ist der Weg ohne grosse Probleme machbar und er ist auch nur an wenigen Stellen ausgesetzt. Ansonsten befinden sich links und rechts sanft abfallende Matten oder Waldstücke. Beachtet für den Abschnitt vom Aescher zum Seealpsee die weiteren Hinweise beim Routenbeschrieb.

Unser Zwischenziel ist die Seealp beim südwestlichen Ufer des Seealpsees. Hier zu Füssen des mächtigen Säntis treffen wir auf Bilderbuch-Alpenidylle. Begrüsst werden wir von einem übermütigen Appenzeller Sennenhund, der sich über meine Streicheleinheiten freut und Ziegen die uns neckisch beäugen. Senn Hans Gmünder produziert auf der Alp zusammen mit seiner Frau den Seealpchäs. Zusätzlich werden auch Ziegenkäse und Butter hergestellt. Wanderern gewährt man gerne einen Einblick in den Käsekeller. Daneben trumpft die Seealp mit einer Besonderheit. Mit der warmen Molke wird täglich ein warmes Molkebad vorbereitet. Bei rechtzeitiger Anmeldung kommen hier bis zu drei Personen gleichzeitig in den Genuss eines einzigartigen Wellness-Erlebnisses. Der herrliche Blick in die Bergwelt und ein Stück Alpkäse ist dabei im Preis von 80 CHF für zwei Personen inbegriffen.

Wir werden gleich nach der Ankunft voll ins Alpleben integriert und beobachten, wie die Ziegen gemolken werden, passen auf die beiden quirligen Kinder auf, können uns am jungen Kätzchen kaum sattsehen, trinken frische Buttermilch und lernen, wie man Butter einpackt. Die Zeit vergeht wie im Flug und viel zu schnell verschwindet die Sonne langsam hinter den steilen Bergflanken. Aber wir gehen nicht, ohne zuerst ein Stück Alpkäse zu kaufen. Mit einem Bärlauch-Mutschli im Rucksack ist es dann an der Zeit, Adieu zu sagen und langsam talwärts weiterzuwandern.

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Abendliche Seealpsee Idylle

Der Rückweg nach Wasserauen führt uns am Ufer des Seealpsees vorbei, der im Licht der letzten Sonnenstrahlen eine wunderschöne Kulisse bildet. Spiegelglatt liegt er vor uns und bildet jede Felskante detailgetreu im Spiegelbild ab. Der laue Sommerabend hat nicht nur uns etwas länger in den Bergen verweilen lassen. Am Seeufer grillieren vereinzelt Grüppchen Cervelats und Koteletts. Trotz des Käsekonsumes kann ich es nicht verhindern, dass mir ab dem Duft das Wasser im Mund zusammen läuft.

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Appenzell Seealpsee Abendsonne
Appenzell Seealpsee Abendstimmung

Mit den letzten Sonnenstrahlen talwärts nach Wasserauen wandern

Das kurzweilige Wegstück zurück nach Wasserauen haben wir im Nu hinter uns. Wir sind uns einig, unser erster Eindruck vom Appenzellerland ist gespickt mit Highlights. Auch wenn sich diese Route an schönen Sommertagen an grosser Beliebtheit erfreut, sollte das nicht abschrecken. Ein absolut empfehlenswerter Klassiker! Mein Wanderherz macht noch jetzt Freudensprünge.

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Wasserauen

Praktische Tipps für deine Wanderung vom Berggasthaus Aescher zum Seealpsee

Die Karte zeigt unseren Routenverlauf. Die Strecke ist rund 8 km lang und beinhaltet eine Steigung von 220 Höhenmetern und ein Gefälle von rund 950 Höhenmetern. Die reine Laufzeit beträgt ca. 3 Stunden (gemütlich). Der Weg führt an mehreren Alpen vorbei, wo man Alpkäse und Alpbutter kaufen kann.

zu beachten beim Abschnitt Aescher-Seealpsee

Bei der Wanderung handelt es sich um einen rot-weiss-rot markierten Bergwanderweg der Schwierigkeit T2/T3. Der Abstieg vom Aescher zum Seealpsee beinhaltet einige steile, ausgesetzte Passagen und erfordert die volle Konzentration bzw. auch Trittsicherheit. Wer Fotos machen möchte, sollte jeweils kurz stoppen, so dass Fehltritte vermieden werden. Weiter empfiehlt es sich, gutes Schuhwerk (Wanderschuhe mit profilierten Sohlen) zu tragen.

Wanderung Ebenalp – Wildkirchli – Äscher – Seealpsee: Eckdaten unserer Tour

AusgangspunktBergstation Luftseilbahn Wasserauen – Ebenalp
Länge7,9 Kilometer
Höhenmeter↗ 145 m ↘ 902 m
Dauer 2:30 – bis 3:00 h
ZielortTalstation Luftseilbahn Wasserauen – Ebenalp

Alternative: leichte Wanderung zum Seealpsee

Anstelle der oben beschriebenen Wanderung von der Ebenalp via Wildkirchli zum Seealpsee ist es natürlich auch möglich, von Wasserauen aus direkt zum Seealpsee hochzuwandern. Hierfür folgt man dem ausgeschilderten Wanderweg via Rässenaueli und Kohlbett zum Ufer des Sees. Für den Aufstieg ist rund eine Stunde Gehzeit einzurechnen (2,4 Kilometer, 270 Höhenmeter bergauf). Hin und Retour dauert inklusive Umrundung des Seealpsee rund 2.5 Stunden. Bei dieser Routenvariante handelt es sich um eine leichte Wanderung, die auch für Familien mit Kindern machbar ist.

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Hallo ich bin Anita, leidenschaftliche Weltenbummlerin und Hobby-Fotografin. Ich liebe es, neue Flecken auf unserer wunderbaren Welt zu entdecken. Dabei gilt, das Abenteuer beginnt direkt vor der Haustür! So bin ich nicht nur in exotischen Ländern sondern auch oft in der Schweiz unterwegs.
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