Schwer atmend stehen wir zuoberst auf der Stadtmauer. Der Aufstieg durch die vielen kleinen Gassen und die abenteuerlich steilen Treppen war anstrengender als gedacht. Es hat sich aber gelohnt! Uns zu Füssen liegt Piran. Wie eine kleine Flamme züngelt das Städtchen schelmisch in die Adria hinein. An vorderster Front steht der Leuchtturm. Ebenso markant ist die Domkirche, die auf einem Hügel oberhalb der Stadt liegt und zu den bekanntesten Symbolen der Stadt gehört. Wir setzen uns hin, kommen langsam wieder zu atmen und lassen unser Blick in alle Himmelsrichtigen schweifen.
Unseren Streifzug durch die malerische Stadt haben wir auf dem Tartini-Platz gestartet – quasi das Wohnzimmer und Herz von Piran. Der Stadtplatz, einst Hafen für Fischerboote, ist von schmucken Häusern gesäumt. Dabei sticht das venezianische Haus – ein wunderschön rotes Gebäude – besonders hervor. Sowieso, die Architektur ist stark von den Venezianern geprägt. Zwischen den beiden Städten, die knapp 100 Kilometer Mittelmeer trennt, herrschten früher rege Handelsbeziehungen. Heute erinnern die vielen Löwen, die an den Gebäuden angebracht sind, an diese Epoche. Während wir durch die engen Gässchen schlendern, suchen wir den Löwen, dessen Pfoten über einem geschlossenen Buch ruhen – dies bedeutet, dass das Gebäude während Kriegszeiten gebaut wurde. Man munkelt, es gäbe in Piran einen einzigen davon. Wir werden leider nicht fündig. Dafür stolpern wir über andere Perlen. Wir entdecken unterwegs hübsche Gebäudedetails, lauschige Plätze und wunderschön erhaltene Stadttore (sieben davon gibt es).
Trotz Gassengewirr kann man sich nicht verlaufen. Entweder landet man bei der Stadtmauer, die das Städtchen auch heute noch schützend umarmt, oder an der Adria. Das Ufer wird von zahlreichen Cafés und Restaurants gesäumt. Wir setzen uns hin und erfreuen uns ab dem sanften Meeresrauschen und dem Kitzeln der warmen Sonnenstrahlen. Auch wenn Piran ganzjährig von Touristen besucht wird, ist es im April noch überraschend ruhig. Rundherum wird italienisch und slowenisch gesprochen. Piran ist zudem – kaum zu glauben – eine Studentenstadt und so geniessen auch viele Einheimische mit Bier und Mojito den Sonnenuntergang direkt am Meer.
Wir aber nehmen nochmals den Weg hinauf zur Stadtmauer in Angriff und werden ein zweites Mal mit atemberaubenden Szenen belohnt. Oh Piran, lass mich dich umarmen!
Tartini-Platz | Das Herz der Stadt
Die vielen kleinen, engen Gässchen
Hinauf zur Stadtmauer
Chiesa di San Giorgio | Ausblicke über die Stadt, in die Bucht von Strunjan und nach Trieste
Altstadtplatz | seit dem 13. Jahrhundert das administrative Zentrum
Adriaflair
Goldene Stunde
Infos und Tipps:
- Piran ist autofrei – zwei Parkhäuser (südlich und östlich der Stadt) werden mit einem kostenlosen Shuttlebus bedient
- Von Portoroz kann man der Küste entlang nach Piran spazieren (ca. 30 Minuten)
- Es bestehen regelmässige Busverbindungen nach Koper, Trieste und Ljubljana
- Schokolade im Feinschmeckergeschäft Strast (am Tartini Platz) kaufen
- Im Hotel Piran einen Apéro trinken (oder auch übernachten – hübsch renoviert)
- Den Sonnenuntergang von der Stadtmauer aus bestaunen (1 Euro Eintritt pro Person und pssssst man mag auch zu zweit gleichzeitig durch die Drehtür ;))
Hinweis: Mein Aufenthalt an der Slowenischen Adriaküste wurde von Tourismus Portorož unterstützt – Vielen Dank hierfür. Meine Leser dürfen wie immer sicher sein, dass ich hier stets meine Ansichten und Begeisterung vertrete.
Oooh, das sieht ganz zauberhaft aus! Wunderschöne Fotos, ein tolles Flair hat diese Stadt, wie es scheint. Die Autofreiheit finde ich ja mal sehr sympathisch. Mich würden die Preise in der Stadt interessieren – eher «italienisch touristisch» oder günstiger? Vielleicht ein Latte Macciato-Beispiel? ;)
Liebe Grüße
/inka
Günstiger als «italienisch touristisch» aber teurer als der «slowenische Standard». Wir haben leider keinen Latte getrunken ;). Das Einzige was wir in Piran konsumiert haben, sind die zwei Drinks, die du auf dem einen Bild siehst. Mein Virgin Mojito hat ca. 3.50 Euro gekostet
Der Sonnenuntergang ist traumhaft. Auf nach Slowenien.
Genau! ;)
Feiner Bericht! Dann werde ich das schönen Piran bald besuchen müssen. Und sicher im Strast vorbeischauen. :-) lg Stefan
Danke :) und ja auf jeden Fall die Rosmarin-Schokolade ausprobieren!
Vielen Dank, liebe Anita, für die traumhafte Beschreibung und den beeindruckenden Fotos!! Ich fahre nächste Woche für drei Tage nach Piran .. das 1. Mal . und jetzt freue ich mich noch mehr darauf :) Danke dir :) !
Eine Frage hätte ich noch: Welchen Fotoapparat/Objektiv/etc. hast du für die Aufnahmen verwendet? Wie konntest du das weiche Licht so gut einfangen ? Einfach fantastisch !
Liebe Grüße, Renate
Liebe Renate, Danke, das freut mich. Ich fotografiere mit verschiedenen Kameras – hier im Piran-Bericht kamen die Sony RX100 und die Canon 5D MKiii. Optimieren (gerade Licht & Sättigung) kannst du, wenn du die BIlder in RAW fotografierst und danach noch etwa Arbeit in die Nachbearbeitung steckst :)