2007 war es, als ich unbeschwert in Zürich in ein Flugzeug stieg und rund 20 Stunden später in San José, der Hauptstadt von Costa Rica landete. Ich war so unbeschwert, dass ich nicht einmal wusste, wo wir die erste Nacht verbringen würde und hatte daher etwas Schwierigkeiten, der Dame am Lost Baggage-Schalter zu erklären, wohin sie meinen Rucksack bringen soll, da dieser den weiten Weg nicht auf Anhieb mit dem gleichen Flugzeug geschafft hatte. Sieben Stunden später stand ich schon auf über 3‘000 m ü. M und blickte in den türkisfarbenen Krater vom Irazú, dem höchsten Vulkan Costa Ricas. Dies war erst der Anfang einer zweimonatigen Reise quer durch Zentralamerika. Wir sind dabei ausschliesslich per Chicken Bus gereist und haben schier endlose Stunden auf holperigen Strassen verbracht.
Den einzigen Kulturschock auf dieser Reise erlebte ich, als wir zu Fuss die Grenze von Costa Rica nach Nicaragua überquerten. Von „der Schweiz Zentralamerikas“ direkt ins Niemandsland. Da prallten Welten aufeinander. Seit 2007 hat sich jedoch einiges verändert. 2013 wurde Nicaragua von der New York Times auf dem dritten Platz der „Places to Go in 2013“ erwähnt. Dieses Jahr hat es Belize auf den 50 Platz der „52 Places to Go in 2014“ geschafft. Und da Zentralamerika momentan besonders hip ist und scheinbar gerade Hinz und Kunz dahin reist, ist das doch der ideale Zeitpunkt, euch meine Impressionen zu zeigen.
Auf der folgenden Karte seht ihr unsere Reiseroute von damals mit einigen Meilensteinen. Der ursprüngliche Plan war, von Belize die Riviera Maya hoch bis nach Cancún zu reisen. Ein Hurrikan machte uns hier aber einen Strich durch die Rechnung. Da die Riviera Maya genau zu dem Zeitpunkt evakuiert wurde, als wir in Chetumal eintrafen, verzichteten wir schweren Herzens auf Tulum und besuchten stattdessen Mérida (übrigens auch ganz nett).
Mit Jetlag auf dem Irazú
Uetendorf in Costa Rica – Finca im Regenwald
Faultiere und andere wilde Gestalten in Tortugero
Tamarindo – Surferboys und kitschige Sonnenuntergänge inklusive
Blubbern – Nationalpark Rincon de la Vieja
Isla Ometepe Nicaragua – hier gibt es auch lachende Pferde am Strand
Farbenfrohe Strassen
Sattes Grün im zauberhaften Guatemala
Hurrikan-Abwehr (kein Witz)
Süsses Strandleben auf der Isla Mujeres und in Playa del Carmen
Die Strassen von Mexiko
Praktische Tipps für Reisen durch Zentralamerika:
- Ideale Reisesaison von November bis Juni (Juli bis Oktober Hurrikan-Saison)
- Einfache Hotels sind oft günstiger als Hostels, die im Lonely Planet stehen
- Die Hauptstädte tendenziell meiden (wir sind immer nur umgestiegen)
- In Omoa, Honduras bei Roli’s Place – einem ausgewanderten Schweizer – übernachten
- Genügend Zeit für die Busfahrten einrechnen (der Fahrplan wird flexibel interpretiert)
- Bei den Grenzübergängen Kleingeld in Dollar bereit halten (und alles über 5 Dollar ist bereits viel Geld)
- Pass, Kreditkarten und grosse Geldscheine direkt am Körper tragen
- Immer Kleingeld griffbereit halten
- Im Dunkeln nicht alleine durch einsame Strassen laufen
- Seidenschlafsack mitnehmen (leicht und hygienisch)
Bezüglich Sicherheit hatten wir keine nennenswerte Zwischenfälle und waren positiv überrascht wie zurückhaltend und freundlich die Einheimischen waren. Guatemala und Honduras (San Pedro de Sula) weisen eine erhöhte Kriminalität auf, die vor allem auf Drogenproduktion und -handel zurückzuführen ist. Hier gilt einfach gesunden Menschenverstand walten lassen und sich nicht leichtsinnig in kritische Situationen bringen.
Super!
Deine Fotos vom Iraú finde ich spitze! Ist ja neu quasi mein Hausberg – äh, -Vulkan. Seit 2014 im Dezember wohne ich am Fusse jenes Vulkans in der Stadt Cartago. Selbstverständlich ist es für mich interessant später mal die nähere Umgebung zu bereisen und ich habe bereits von Freunden gehört, dass die Busfahrten doch mal etwas länger werden können.
Hinz und Kunz reisen momentan nach Zentralamerika, das stimmt. Ist für mich aber auch cool, da man immer mal wieder Nachschub an schweizer Schokolade erhalten kann.
Pura vida!