Das Wetter in der Schweiz war letzte Woche echt miserabel und so nutzten wir die kurze trockene Phase am Sonntag für eine weitere Herbstwanderung. Diesmal steuerten wir das Seeland an. Entlang des nördlichen Ufers des Bielersees hat es ein sehr dichtes Wanderwegnetz durch die Rebberge, die zu dieser Jahreszeit voller reifen Trauben und mit den verschiedensten Blätterverfärbungen eine richtige Pracht sind.
Rebenweg von Biel nach la Neuveville in der Übersicht
Auf der Karte sieht man unsere gewählte Route, die etwa 14,5 km lang ist und eine Steigung von rund 500 m (höchster Punkt „nur“ knappe 700 m.ü.M.) beinhaltet. Je nach Lust und Laune kann man mit der Wanderung gleich beim Bahnhof Biel beginnen oder wie wir, den Bus Nr. 11 bis Räblus, Vingelz nehmen und von dort aus starten. Wir benötigten für die Strecke ca. 3,5 Stunden ohne Pause dazwischen.
Ausgangspunkt | Biel/Bienne, Räblus Vingelz/Räblus Vigneules |
Länge | 13,3 Kilometer |
Höhenmeter | ↗ 298 m ↘ 304 m |
Dauer | 3:30 h |
Zielort | La Neuveville |
Start des Rebenwegs in Biel
Der Wanderung führt zuerst durch ein Wohnquartier in die Höhe. Schon bald sieht man wunderbar über den Bielersee bis hinweg zu den Berner Alpen. Je nach Wetterlage ist dieses Panorama absolut einmalig. Unser Weg führte danach auf einem breiten Kiesweg durch den Wald bis zum Weiler Gaich. Von dort aus wählten wir dann spontan eine Route via Twannbachschlucht. Da das Wanderwegnetz sehr dicht ist und alle Routen wieder zusammenkommen, kann man problemlos kurzfristig die eigene Route anpassen.
Die Twannbachschlucht ist ein Naturschutzgebiet und sehr schön. Meterhohe Felswände, grössere und kleinere Wasserfälle, unterspülte Steine und viele kleine Brücken sorgen für ein mystisches Ambiente. Zu beachten ist, dass man am Ende der Schlucht, oberhalb von Twann, 2 CHF Eintritt (oder für unsere Richtung Austritt) bezahlen muss.
Von Twann aus wanderten wir dann auf dem Pilgerweg weiter. Hier ist zu beachten, dass dieser Abschnitt grösstenteils auf Teerstrassen geführt wird. Landschaftlich (schönes Berg- und Seepanorama inkl. St. Petersinsel), kulturell (Rebenlehrpfad) und historisch (Pilgerweg mit 600-jähriger Geschichte) bietet dieser Abschnitt aber sehr viel. Wer sich für Wein interessiert, der kann auf diesem Abschnitt locker auch den ganzen Tag verbringen und all die vielen Infos auf den Lehrpfad-Täfelchen lesen.
Der Weg führt dann vorbei an der bekannten und markanten Kirche von Ligerz. Anschliessend kann man entweder auf dem Pilgerweg weiter bis nach La Neuveville wandern oder man kann wieder etwas in die Höhe stechen und den schmalen Waldweg wählen. Wir haben uns für Letzteres entschieden, da wir nicht so gerne lange auf Teerstrassen unterwegs sind. Für Kletterbegeisterte hat es übrigens auf diesem Abschnitt einige Felsen, wo man gut etwas üben kann.
Als letztes Highlight folgte dann ganz zum Schluss der Dorfkern von La Neuveville, der wirklich wunderbar anzusehen ist. Im historischen Kern hat es ganz viele farbige Häuser, alte Stadttürme und Brunnen. Wenn man noch etwas Zeit hat, unbedingt in einem Strassencafé (entweder in der Altstadt oder am Seeufer) die schöne Wanderung mit einer Süssigkeit ausklingen lassen.
Fazit: Ein toller, leichter Wanderweg, ideal für einen mässig sportlichen Sonntag. Für Kinder und ältere Personen ebenfalls problemlos machbar.
Die Schweiz hat natürlich nicht umsonst den Namen Wanderland Schweiz bekommen. Es sieht natürlich traumhaft aus und am meisten fasziniert mich, dass es einfach so viele verschieden Wanderrouten Schweiz gibt und man auch schon abgelaufene Wanderwege immer wieder neu entdecken kann. Hoffe ich kann auch mal nach Neuveville wandern :)
Oh ja, die Schweiz bietet unglaublich viele tolle Wanderrouten! :)